2019 – 2023

Planerwahl mit Präqualifikation, Hochbauamt Kanton Zürich

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Der zum Menzihaus gehörende Landwirtschaftsbetrieb ist ein bedeutender Bestandteil der umgebenden Landschaft und soll langfristig entsprechend dem Standort bewirtschaftet werden. Um dies zu erreichen, wurde der Betrieb optimiert, indem der Tierbestand an das verfügbare Futter angepasst wurde. Besonderes Augenmerk liegt auf der Pflege von Riet- und Naturschutzflächen. Die Ökonomiegebäude wurden instandgesetzt und erweitert. Eine neue Remise wurde hinzugefügt, um Platz für die Unterbringung von Fahrzeugen sowie für einen Verarbeitungsraum für Hofprodukte mit einem Hofkiosk zu schaffen.

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Die neue, freistehende Remise schafft es, den Hofraum besser zu fassen, und definiert einen klaren Abschluss des Weilers nach Westen. Dadurch wird auch der Hofverkehr nahe der Badstrasse an der Nordseite konzentriert und das Betriebszentrum um das Menzihaus gestärkt. Die Scheune mit Hocheinfahrt bleibt als Zeitzeugin und prägendes Volumen erhalten.

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Der Neubau in Holz integriert sich typologisch und massstäblich in die ortstypische Bebauungsstruktur. Seine semipermeable Hülle sorgt für gute Belichtung und Belüftung. Die feingliedrige Struktur und die gut integrierten PV-Module verleihen dem Volumen einen zurückhaltenden, aber eigenständigen Charakter. Die bestehenden Gebäude und insbesondere die grosse Scheune mit Hocheinfahrt, welche einen hohen Situationswert darstellt, werden erhalten, aber durch gezielte Eingriffe den heutigen Anforderungen angepasst.

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Der Landwirtschaftsbetrieb verkörpert einen zeitgemäßen Kleinbauernhof, der nicht nur landwirtschaftliche Produktion unterstützt, sondern auch Bildungsangebote bereitstellt. Ein Lernpfad über das Bauernleben und die Bewirtschaftung geschützter Landwirtschaftsflächen wurde eingerichtet, und der Hofkiosk fungiert als Direktvermarktungsstelle für Bioprodukte und als Treffpunkt für die Gemeinschaft. Der Hof ist Teil eines Naherholungsmikrokosmos rund um den Lützelsee und bietet Möglichkeiten zur Integration von Personen des zweiten Arbeitsmarktes. Die Remise und der Gewölberaum werden zudem für Feste und Veranstaltungen vermietet.

Das Projekt umfasst auch die Erhaltung und Ergänzung anstelle eines Neubaus sowie die Ergänzung eines ortsbildgeschützten Weilers-Ensembles in einer geschützten Moorlandschaft. Beim Stallumbau wurde Abbruchholz des Unterstandes wiederverwendet, und das Silo wurde in einen Regenwassertank umgewandelt. Das Solardach, das rhythmisch positionierte Solarzellen und braun gefärbte PV-Module aufweist, tritt sowohl von außen als auch von innen als fünfte Fassade des Dachs in Erscheinung und stellt einen Prototyp eines lichtdurchlässigen Solardaches ohne Unterdach dar.

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Weitere Beteiligte:
Indermühle Holzbauingenieure, Thun
Lukas Baumann AG, Beratender Bauingenieur, Bremgarten
Brunner Elektro-Engineering GmbH, Bubikon
MD-Plan GmbH, Pfäffikon ZH
TNC Engineering AG, Feldmeilen
Urs-P. Twellmann, Künstler, Schlosswil